Im schönen Tetterweinbachtal

Im Wald ist im Mai auch trotz der diesjährigen, normal häufigen Regenfälle kaum mit vielen Pilzen zu rechnen. Doch das Tetterweinbachtal bietet eine überaus große Biotopvielfalt, neben Fichtenwald artenreiche Wiesen mit Breitblättrigem Knabenkraut, Kleinem Baldrian, Bitterem Schaumkraut, Mädesüß, Seggen – am Wegrand eine artenreiche Baumflora mit Birke, Pappel, Traubenkirsche, Ulme, Stiel-Eiche und Bodenflora mit Buschwindröschen, Scharbockskraut, Kohldistel u.v.m.

Exkursionsleiterin Brigitter Gerischer erklärt das Fundgebiet und die Wegstrecke

Breitblättriges Knabenkraut

Dies führte dazu, dass von den insgesamt 32 Teilnehmern der VAM inklusive einigen Gästen nur noch wenige auf dem breiten Wanderweg, wo früher die Schienen der Normalspur des liebevoll genannten „Rossbacher Mockels“ (1906 – 1945) führten, zu sehen waren. In den sumpfigen Wiesen, am Bach und am Waldrand wurde man fündig. Bemerkenswert sind die Funde des Wasserkreislings, Cudoniella clavus, des Dünnsporigen Kranzbecherchens, Vibrissea decolorans und eines noch unbestimmten Stengelbecherchens mit Sklerotium.

Fundstelle des Wasserkreislings - diese seltene Pilzart wächst in sehr sauberen Bächen auf im Wasser liegenden, alten Zweigen oder Blättern.

Wasserkreisling, Cudoniella clavus

Dünnsporiges Kranzbecherchen, Vibrissea decolorans

Seggen-Sklerotienbecher, Myriosclerotinia sulcata

Gemeiner Schildborstling, Scutellinia scutellata

Es wurden auch Speisepilze gefunden – Stockschwämmchen, Kuehneromyces mutabilis gab es an einigen Laubholzstümpfen zu ernten.

Die 3,8 km waren gerade angemessen, um in Ruhe nach Pilzen zu sehen, bis sich alle am Start/Ziel trafen und begannen, Pilzfunde zu diskutieren. Eben diese Begeisterung für die Pilze ist die Triebkraft, die alle verbindet und bestärkt, aufmerksam zu schauen, sich auszutauschen und sich gemeinsam über seltene Funde zu freuen.

Flacher Lackporling, Ganoderma applanatum

Vermutlich einer der Glimmertintlinge...

Im „Weissen Röß`l“ in Arnsgrün erwartete alle ihr bestelltes Mittagessen und der schattige Platz im Freien unter imposanten Kastanien. Zuletzt wurden die Pilze ausgelegt und die Arten vorgestellt.

Insgesamt konnten in den zwei Stunden 32 Pilzarten sicher bestimmt werden, einige Arten müssen noch mikroskopiert werden - alle Funde werden ins Mykis-Programm von Sachsen eingegeben.

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