Frühjahrspilze im Vogtland
Nach der Schneeschmelze, welche ja dieses Jahr praktisch gar nicht stattgefunden hat, zeigt sich in vogtländischen Wäldern ein seltener Pilz.
Der Märzschneckling (Hygrophorus marzuolus) - hatte aber ein nicht so gutes Jahr, die bekannten Myzelien hatten alle Fruchtkörper ausgebildet, allerdings nicht sehr zahlreich. Vielleicht hat ihm der Schnee gefehlt ;)
Dafür gibt es überall reichlich Frühjahrsgiftlorcheln (Gyromitra esculenta), besonders an Holzlagerplätzen oder bei Kiefern sind diese zu finden.
Selten findet man Frühjahrsgiftlorcheln (Gyromitra esculenta) gemeinsam mit Spitzmorcheln (Morchella conica agg.) an einer Stelle.
Durch das feuchte Wetter haben die Spitzmorcheln ein sehr gutes Jahr - mit etwas Glück, kann man eine solche Menge an einer Stelle finden.
Besonders ist der Fund eines Morchelbecherlings (Disciotis venosa) in Morgenröthe-Rautenkranz, er benötigt Kalkboden. Vermutlich war der Schotter verantwortlich für das Wachstum bei uns.
Nicht zu verwechseln mit der im Nadelwald zu findenden Scheibenlorchel (Discina ancilis). Diese ist bei uns häufig und wächst gern an alten Fichtenstümpfen.
An gewohnten Stellen waren Glänzende Schwarzborstlinge (Pseudoplectania nigrella) zu finden.
Besonders früh erschienen in diesem Jahr die Maipilze (Calocybe gambosa) - das Foto ist am 30. März aufgenommen.
Außergewöhnlich ist der Fund der sehr seltenen Fingerhutverperl (Verpa conica) auf einem Holzlagerplatz neben Spitzmorcheln. Dieser Pilz ist eigentlich in Auwäldern zu Hause.
Ein farblich wunderschöner Kontrast - Frauenmantel-Rostpilz (Trachyspora intrusa).
Sehr oft in dieser Jahreszeit zu finden - der Frühlingsweichritterling (Melanoleuca cognata) - ein minderwertiger Speisepilz.
Text und Fotos: Sandra Heymann