Herbstliche Pilztage der VAM e.V. 2021

Traditionsgemäß sind der Donnerstagnachmittag, Freitag- und Sonnabendvormittag mit Exkursionen ausgefüllt.

Der geplante Abstecher ins NSG Altmannsgrüner Moor wurde wegen Dauerregens am Vormittag verworfen. Stattdessen durchstreiften wir den mit Mischwald bewachsenen Butterberg zwischen Unterlauterbach und Altmannsgrün. Die zu dieser Jahreszeit und nach häufigem Regen erwarteten Pilzarten ließen sich kaum blicken. Stattdessen gab es bereits den Hallimasch, Hexenringe von Rosa Rettichhelmling und auf dem Feld den Großen Scheidling.

Rosa Rettichhelmling  Rosa Rettichhelmlinge

 

Am Freitag führte Sandra Gruner die Gruppe in den Wald zwischen Reumtengrün und Schreiersgrün.

Nach einer Einkehr in der Schreiersgrüner Gaststätte wurden am Nachmittag 40 Pilzarten bestimmt und ausgestellt.

Treffpunkt am Sonnabend war der Parkplatz am Waldpark Grünheide. Der Wald bis zum Vogtlandsee ist von Fichte dominiert und erfüllte nicht alle unsere Erwartungen, die typischen Mykorrhizapilze der Fichte zu finden. An einigen Stellen wies die Zungen Kernkeule auf die hypogäisch wachsenden Hirschtrüffel hin, ein Mykorrhizapilz der Fichte. In diesem von Wanderern auch aus ferneren Teilen der Republik stark frequentierten Gebiet zwischen Waldpark und dem Vogtlandsee fand die vom Sachsenforst neu errichtete, informative Anlage am NSG des renaturierten Grünheider Hochmoores große Beachtung.

Etwas artenreicher war der Mischwald auf der anderen Seite des Waldparks mit viel Unterholz  sowie das Gebüsch am Parkplatz mit Hasel-Milchling undElastischer Lorchel

Insgesamt konnten 149 Arten sicher bestimmt werden. Als besonderer Fund gilt der Glänzende Schleimschirmling, der in Deutschland als sehr selten gilt.

Mittagessen gab es im gut besuchten Beerheider Kaffeehaus.

Im NUZ waren wir wieder völlig auf uns selbst gestellt, d.h. dass für Frühstück und Abendbrot die Teilnehmer selbst sorgen mussten. Doch das klappte wie immer recht gut. Neben vielen anderen, die lukullische Mitbringsel bereitstellten, hatten Kristina Holz, Rainer Keller, Klaus Lorenz, Andre und Sandra Gruner, Sandra Heymann mit der Besorgung der wichtigsten Grundnahrungsmittel den Hauptanteil. Viele fleißige Hände werkelten in der Küche und beim Säubern der genutzten Räumlichkeiten.

Geselliges Zusammensitzen im NUZ Sonnabend, geselliges Zusammensitzen im NUZ

 

Am Sonntag übten wir uns unter Leitung von Klaus Lorenz in der Bestimmung von Putzresten der Pilze. Das kann unter Umständen lebensrettend werden, wenn ein Pilzberater zu einem Patienten, der wegen Pilzvergiftung in die Klinik eingeliefert wurde, eingeladen wird und herausbekommen soll, welcher Pilz die Symptome hervorgerufen hat.

Nach allen unseren Exkursionen seit Bestehen des Vereins wurde vermerkt, dass die Pilzfunde Eingang ins Mykis – Programm des Landes Sachsen finden. Parallel zu unserer Tagung fand am 17.09.21 in Freiberg eine Veranstaltung des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie statt, auf der der erste Teil des nach 30-jähriger Arbeit des fertiggestellten Werkes der „Pilze von Sachsen“ Bd. 1 und 2 (Basidiomyceten) an die geladenen Teilnehmer ausgegeben wurde, die mehr oder weniger Anteil durch Fundmeldungen, Bearbeitung von Pilzgruppen etc. an diesem Werk hatten. Von der VAM waren fünf Teilnehmer in Freiberg. Prof. Dr. Hans-Jürgen Hardtke sprach zur Entstehungsgeschichte des vorliegenden Buches. Bei den gezeigten Bildern tauchten auch die Mitglieder der VAM häufig auf. Auch die drei anderen Autoren, Frank Dämmrich und besonders Friedemann Klenke und Thomas Rödel, die auch zu unseren Tagungen öfters anwesend waren, wurden geehrt. Mit Fachvorträgen waren Prof. Dr. Andreas Bresinsky (Pilze – Bedeutung und Wahrnehmung) und Dr. Heinrich Dörfelt (Lebensstrategien der Pilze) vertreten. Indirekt hat dieser einen großen Anteil an diesem Werk, denn als Reichenbacher animierte er den aus dem selben Ort stammenden H.-J. Hardtke, der eigentlich mehr mit Maschinenbau zu tun hatte, sich mit Mykologie zu befassen. Er wurde zum wichtigsten Initiator dieses Mykis-Programmes.

Verdienstvolle sächsische Mykologen, die jahrelang ehrenamtliche Arbeit leisteten, wurden auf dieser Veranstaltung geehrt.

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