Pilzseminar in NUZ Oberlauterbach

Das Interesse für Pilze ist im Vogtland traditionell sehr groß; in früheren Jahren als unerlässliches Zubrot für die extrem arme Region – hat sich dies inzwischen zu einem von Generation zu Generation übertragenen Spaß am Suchen und Finden von Pilzen in unserer waldreichen Region verändert. Das Seminar, an dem 15 Interessierte teilnahmen, unterteilte sich in einen theoretischen und praktischen Teil. In einem Powerpoint Vortrag wurden die Pilze als eigenständiges Reich der Lebewesen von Bakterien, Pflanzen und Tieren abgegrenzt, sie als zarte, im Unterirdischen lebende Myzelien dargestellt, die besondere Strategien entwickeln müssen, um zu organischen Stoffen zu kommen; als Symbiosepartner wie Mykorrhizapilze oder Flechten; saprotroph – als Zersetzer oder Hersteller von Lebensmitteln aber auch als parasitisch lebende Organismen.

Die anschließende Exkursion konnte natürlich nicht den eigentlichen Pilzen – den Myzelien gelten, sondern nur den kurzzeitig ausgebildeten, überirdischen Fruchtkörpern, die mit ihren Sporen für eine Verbreitung der Art sorgen. Mit spürender Begeisterung wurden bei trübem Wetter, aber ohne Regen viele große und kleine Pilze gefunden und allmählich auch nicht nur die „Fresspilze“ in die Körbe gelegt. Schätzungsweise konnten in zwei Stunden etwa 50 Arten gefunden und registriert werden– sehr häufig die essbaren Safranschirmlinge, Rotfüßchen, Schiefknolligen Anischampignons, einige Steinpilze. Als besondere Highlights wurden Nester von Kragen Erdsternen entdeckt. Ein junger Teilnehmer fand an einer sehr feuchten Stelle Moor-Birkenpilze. Eine Stinkmorchel, auch als Hexenei, war dabei.

Im NUZ wurden die Pilze ausgelegt und mit recht gutem Wissen ordneten die Teilnehmer die Kärtchen mit Namen den Arten zu. Der Pilzsachverständige erläuterte die Merkmale, deren Wert für uns und weiteres Wissenswertes.

Die Teilnehmer bekundeten, viel gelernt zu haben, einige getrauten sich, bisher unbekannte Arten zum Verzehr zu nutzen, und einige möchten gern im nächsten Jahr wieder teilnehmen.

 

Text und Fotos: Brigitte Gerischer

Zurück